Über seine Erwägungen bei der Konstruktion des ROLAND VON BREMEN schreibt Heinrich Gruber folgendes:

konstrukteur-heinrich-gruber„Ich war geleitet von dem Grundgedanken, ein Boot zu schaffen, das in die Vermessungsformel gut hineinpassend, ohne Formelstrafe möglichst geringen Formwiderstand aufwies und mit verhältnismäßig geringer Segelfläche getrieben werden konnte“.

Die Grenzwerte für Breite und Freibord wurden etwas überschritten, Takelungshöhe unterschritten, um dadurch Vergütung zu erzielen.

Auf Grund der Erwartung, dass die Atlantikregatta zum großen Teil raumschots gesegelt werden würde, wurde das Unterwasserschiff, besonders was Schwerpunktslagen anbetrifft, abweichend von meinen bisherigen Daten konstruiert. Das ist auch im Vorschiff durch das völlige Überwasserschiff ersichtlich.
Die Einrichtung spricht für sich selber. Ich war bestrebt, Führer, Rudersmann, Navigator und FT-Gast möglichst konzentriert unterzubringen, und zwar so, dass sie nicht durch den Verkehr im Niedergang in ihrer Arbeit gestört würden.
Daher das Deckshaus mit Navigationstisch und Verbindungstür mit Schifferraum, weiter vorne der Hauptniedergang.
Für die Atlantikfahrt wurden die Gastrohrkojen im Vorschiff nicht benutzt, dafür wurden Kojen neben dem Cockpit eingebaut. Das gesamte Vorschiff wurde Stauraum.“

Roland von Bremen wurde am 22. Februar 1936 bei der Yacht- und Bootswerft Ernst Burmester in Bremen auf Kiel gelegt und lief am 21. April 1936 vom Stapel.
Konstrukteur Heinrich Gruber, erstellte die Zeichnungen für das Schiff mit großem Augenmerk auf Transatlantik-Rennen. Am 4. Juli 1936 wurde Roland zusammen mit dem Schwesterschiff „Peter von Danzig“ (heute die Rennyacht Peter von Seestermühe) zur ersten Bermuda-Regatta über den Atlantik nach Boston verschifft, siegte bei der Regattapremiere von Bermuda nach Cuxhaven und segelte danach mehrere erfolgreiche Wettfahrten über den Atlantik.

1936 (22. Februar) Kiellegung Yacht- und Bootswerft Ernst Burmester in Bremen, Konstrukteur Heinrich Gruber
1936 (20. April) Roland v. Bremen läuft vom Stapel
1938 verkauft, bekommt einen Klüverbaum und die erste Maschine, wird umgetauft in „Condor“
1945 verkauft und nach Miami (Florida) verlegt, Ankunft dort am 29. Mai 1946, wieder umbenannt in den ersten Taufnamen „Roland von Bremen“
1947 komplett zerlegt und für 150.000 US-Dollar nach Original Rissen rekonstruiert, danach wenige Aktivitäten
1960 verkauft nach San Diego, nimmt 1961 erstmals wieder an einer Regatta teil
1962 Eignerwechsel, verlegt nach Los Angeles, mehrere Regatten folgen
1968 geht bei der Angeles-Acapulco-Race als erste durch Ziel, wird aber nach Vermessungsabzügen auf den 6. Platz zurückgestuft
1970 neue Maschine, ein General Motors 2-Takt-Diesel
am 11. April 1971 Abfahrt in San Francisco, Ankunft am 21 . August 1972 in Helgoland
bis 1974 aufgelegt, dann Verkauf an eine Segelschule, größere Instandsetzungsarbeiten
1979 Verkauf an einen Eigner aus Gelsenkirchen, Überführung ins Ijsselmeer (Niederlande), Heimathafen ist Lemmer
bis 1986 regelmäßige Charterfahrten, dann Rückverlegung nach Kiel
1994 neue Maschine
2001 verkauft an eine Eignergemeinschaft, steht für Charterfahrten zur Verfügung, Teilnahme an Veranstaltungen für klassische Yachten und Kieler Woche, befährt dabei vornehmlich europäischen Gewässer und Mittelmeer